Am Freitag hielt der Eisschwimmverein SerWus Burghausen seine Jahreshauptversammlung in der Taverna Hellas in St. Johann ab. Dabei wurde der neue Vorstand einstimmig gewählt. Der 71-jährige Stefan Hetzer neben seiner Aufgabe als sportlicher Leiter dieses Amt erneut bekleiden. Im zur Seite steht nun die mehrfache Weltmeister und Fachbuchautorin Julia Wittig, die ihren Weltmeisterkollegen Tobias Wybierek ersetzt. Er übernimmt das Amt des Schriftführers. Daniela Hasenauer bleibt Kassenwartin, Holger Strohmaier weiterhin Technischer Leiter.
„Es war nicht möglich, jemanden für die Spitze zu finden. Dieses Amt erfordert viel Zeit, weil unter anderem die Bürokratie neben den herkömmlichen Aufgaben immer mehr wird“, unterstrich der Sachse im Rahmen seines Rechenschaftsberichtes, der das gesamte Jahr 2024 umfasste. „Ich habe schon Bedenkzeit gebraucht, um mich zu entscheiden, weil ich beruflich sehr eingespannt bin. Aber letztendlich hat mein Herzblut für den Eischwimmsport entschieden“, erläuterte Julia Wittig ihre Entscheidung für den Stellvertreterposten. Ihr Vorgänger Tobias Wybierek gab dieses Amt vor allem aus zeitlichen Gründen ab.
SerWus sehr angesehen
Der Verein zählt derzeit 55 Mitglieder, von denen die meisten Hobbysportler sind. Bäderleiter Stefan Sajdak hob in seinem Grußwort die großartige Entwicklung der letzten 10 Jahre hervor. Der Verein sei sehr autark. Die Kooperation mache Freude. Bürgermeister Florian Schneider schaute auch noch vorbei und unterstrich, dass das Eisschwimmen zu einer Marke für Burghausen geworden sei. Er unterstrich das Engagement von Stefan Hetzer, der wie kein Anderer für SerWus stehe. „Wir wollen auch weiterhin Eisschwimmen am Wöhrsee und in Burghausen haben“, unterstrich das Stadtoberhaupt und sagte weitere Unterstützung zu.
Der Verein steht finanziell auf sicheren Beinen. Das ergab der Kassenbericht. Der Verein kann auf einige Rücklagen für anstehende Ausgaben zurückgreifen und behält trotzdem ein Polster. Die Suche nach Sponsoren verlief bisher immer erfolgreich. Die sportliche 24er-Bilanz liest sich wieder beeindruckend: im Rahmen der letzten EM- und WM wurden 21 Gold-, 24 Silber- und 25 Bronzemedaillen errungen. Und das bei einer stetigen Erhöhung der Qualität.
Olympia im Zeichen der Burg
Mit dem 1. Januar 2025 wurde das Eisschwimmen vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als förderungswürdige nicht olympische Sportart eingestuft. Das bedeutet das der Deutsche (DSV) und damit auch der Bayerische Schwimmverband (BSV) mit der Aufgabe betraut sind, Eisschwimmen neben dem Becken- und Freiwasserschwimmen einzugliedern. SerWus soll nun von einem Privat- zu einem eigenständigen Verein im BSV werden. „Da Trendsportarten vom Internationalen Olympischen Komitee mittlerweile sehr zügig ins Programm aufgenommen werden, wird auch Eisschwimmen diesen Weg gehen“, unterstrich Hetzer. „Burghausen soll nun Stützpunkt für Sichtungen und Trainerausbildung werden, weil wir hier die meiste Erfahrung und auch weltweit die größten Erfolge vorweisen können. Das bedeutet, dass wir Förderungen erhalten können“, so Hetzer. Im Rahmen der im Oktober beginnenden Saison richtet SerWus Eiscamps aus. Dann ist auch die Nationalmannschaft zu Gast. Zudem finden Trainerausbildungen statt.
SerWus bleibt familiär
Stefan Hetzer betonte, dass SerWus auch weiterhin ein familiärer Verein bleibt. Der Leistungsbereich diene vor allem dazu, konsequent Talente zu entdecken und zu fördern, Diese Aufgabe tangiere das normale Vereinsleben nicht. Durch den olympischen Trend wird sich die sportliche Qualität in der Eliteklasse steigern. Schon bei den letzten großen Wettkämpfen traten Olympiateilnehmer aus dem Beckenbereich an, weil der Reiz, Medaillen im Winter und im Sommer zu holen, groß sei. SerWus selbst wird weiterhin sauber und ruhig weiterarbeiten. So stehen am 13. Dezember die Stadtmeisterschaften im kleinen Rahmen, die EM in Molveno im Februar 2026, sowie die WM im finnischen Oulu im März auf dem Plan. Die 10-jährige Jubiläum soll an einem noch festen Datum im Herbst über die Bühne gehen. In diesem Zuge dankte Stefan Hetzer sowohl der Stadt, als auch allen Sponsoren für geleistete monetäre Unterstützung. Stefan Hetzer unterstrich, dass SerWus in keinem Fall mit der Schwimmabteilung des SV Wacker in Konkurrenz treten werde. Auch, wenn man weiterhin eigenständig bleibe.

Bürgermeister Florian Schneider gratulierte dem neuen Vorstandsteam von SerWus: Julia Wittig, Holger Strohmaier, Stefan Hetzer und Tobias Wybierek. Nicht alle Gewählten konnten zur Versammlung kommen.